Motivation für das
Fitness-Training
Der einfache Weg zu mehr
Motivation beim Fitness-Training
„Ach Ulrike, heute habe ich den ganzen Tag gehofft, du würdest unseren Trainingstermin absagen.“
Mit diesem Satz werde ich häufig begrüßt, wenn ich, bewaffnet mit Matte, Gummibändern und Hanteln, bei meinem Kunden pünktlich und unausweichlich zum verabredeten Termin vor der Haustür stehe.
Aber nun ist es zu spät. Ich bin da und der Kunde kann mich jetzt auch irgendwie schlecht wieder wegschicken. Seufzend gibt er sein Bestes.
Zum Abschied sehe ich dann in ein glückliches und zufriedenes Kundengesicht, voller Erleichterung und Stolz, es wieder einmal durchgezogen zu haben. Er fühlt sich fantastisch.
Klar, in Begleitung eines Personal Trainers ist es erheblich leichter ein Trainingsprogramm konsequent zu verfolgen. Auch ist die gesunde Ernährung deutlich leichter umsetzbar, wenn ein Trainer „im Nacken“ sitzt.
Trotzdem müssen wir uns alle auf irgendeine Art und Weise motivieren und disziplinieren. Unseren inneren Schweinehund überwinden Sport zu treiben und uns gesund zu ernähren. Viel lieber würden wir uns doch manches Mal auf der Couch einkuscheln, uns mit Freunden treffen oder ein gutes Buch lesen.
Paradoxerweise müssen wir uns genau zu den Tätigkeiten „aufraffen“, die unserem Körper eigentlich besonders guttun: Durch einen gesunden Lifestyle verbessert sich unsere Gesundheit, Symptome wie Rückenschmerzen, Brainfog oder Schlafstörungen verschwinden, wir fühlen uns einfach fantastisch und sehen obendrein auch noch besser aus.
Das ist genau das was wir wollen, alle Zeichen stehen auf „Yes we can“, und dann geht es los: Nein, nicht mit dem Training, sondern mit den Ausreden. Hier eine kleine Auswahl:
- Ich habe keine Zeit
- Ich muss mich erst noch ein wenig informieren
- Ich bin mir nicht sicher, ob es das Richtige für mich ist, ich will mir nicht zu viel zumuten
- Ich muss erst einmal wieder etwas fitter werden (kein Scherz, das höre ich oft)
- Zu teuer
- Knieschmerzen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen
- Ich fühle mich heute nicht so gut
- Ich habe Kreislaufprobleme
- Mein Tag war so stressig
- Bei mir hat sich beruflich etwas verändert
- Ich muß erst XY erledigen, dann aber wirklich
Die Liste der Ausreden ist lang und kreativ. Klar, keiner sollte ein intensives Workout unabhängig seiner aktuellen körperlichen Verfassung durchzuziehen, das wäre Wahnsinn. Aber irgendetwas ist immer machbar: Rückenschmerzen? Gut, dann heute mal ein leichtes Stretching im schmerzfreien Bereich. Keine Zeit? Kein Problem, dann eben nur 15 Minuten, knackig durchgezogen. Der Tag war zu stressig? Okay, dann hilft ein ausgedehnter Spaziergang an frischer Luft. Ich bin mir nicht sicher, ob das das Richtige für mich ist? Na dann: Ausprobieren, sonst werde ich es nie erfahren.
Es gibt unzählige Gründe und Begebenheiten, warum wir trotz ehrlicher Absicht bestimmte Dinge nicht umsetzen oder durchziehen. Diverse Ratgeber im Netz und Bücherregal beschreiben alle möglichen Wege und Hilfestellungen, endlich durchzustarten.
Vielen meiner Kunden hilft es, in solch einer Situation den Kopf und den Körper getrennt voneinander zu betrachten. Das Ganze läuft dann ab wie in der Kinder- oder auch Hundeerziehung (was ja manchmal so ziemlich das Gleiche ist ;):
Der Erziehungsberechtigte (in diesem Fall der Kopf) möchte, dass das Kind (der Körper), bestimmte Dinge tut oder seinlässt, damit es später glücklich und zufrieden sein Leben bestreiten kann. Das ist hier und da für den Erwachsenen sehr anstrengend, immer wieder müssen Betteleien und Bitten ausgehalten und widerstanden werden.
Das Kind bettelt so ausdauernd, bis die Mutter nachgibt und ihm den Schokoriegel an der Kasse kauft. Der Hund hat so lange am Tisch niedlich geguckt, bis wir nachgeben und nun doch noch „zufällig“ ein Happen runterfällt.
Bezogen auf unser Kopf- Körper- Konstrukt bedeutet das:
Der Kopf (Erziehungsberechtigter) möchte Veränderung: Einen gesünderen Lifestyle, endlich mehr Energie und Gesundheit.
Der Körper (das Kind) dagegen sucht die schnelle Belohnung und möchte auch an Gewohntem Festhalten. Dies gibt ihm Sicherheit und die Gewährleistung, sein inneres Gleichgewicht (Homöostase) aufrecht zu erhalten. Er wehrt sich mit Gedanken wie beispielsweise: „Ach gönn dir heute doch mal eine Pause. Morgen kannst du dann anfangen.“. Oder der Rücken schmerzt plötzlich mehr als am Tag zuvor, was wiederum erneut ein Gedankenkarussell hervorruft. So beginnt nun der innere Dialog und hält sich so hartnäckig, bis der Kopf müde wird und nachgibt. Heute dann also doch die Couch mit der Lieblingsserie und einer schnellen Pommes.
Und wieder geht eine verpasste Chance seiner Wege…
Wie würden wir uns verhalten, wenn wir das Erziehungsziel nicht aus den Augen verlieren würden? Wir würden das „Betteln“ aushalten und konsequent sein. Einer Diskussion keinen Raum geben. Entsprechend handeln. Irgendwann wird die Tatsache akzeptiert das es an der Kasse keinen Schokoriegel gibt und die Zügel können hier und da irgendwann wieder ein wenig lockerer gehalten werden.
Mit anderen Worten: Erziehe Deinen Körper! Konsequent und liebevoll, so wie Du Dein Kind oder Deinen Hund erziehen würdest. Und erwarte nicht, dass Dein Körper „Juhu“ schreit und mit Freude und Verständnis Neues umsetzt. Das würde ein Hund oder ein Kind auch nicht tun.
Neue Verhaltensweisen müsse eingeübt und immer wieder wiederholt werden, damit sie sich festsetzen und selbstverständlich werden.
Der Kopf ist der Erwachsene. Er bestimmt, was das Beste für seinen Körper ist und hat das Ruder in der Hand. Siehe Deinen Kopf als Ausbilder und Lehrer für Deinen Körper. Vertraue darauf: Dein Körper wird Dir folgen und adaptieren, aber es braucht halt seine Zeit. Ein Hund lernt auch nicht über Nacht das Stöckchen zurück zu bringen. Es bedarf Ausdauer, konsequenter Anleitung und ein Dranbleiben. Der eben erst gepflanzte Samen vertrocknet, wenn du ihn nicht regelmäßig gießt. Und ist er erst einmal eingegangen, gehst du wieder zurück auf Start. Das kostet unendlich viel Kraft und bringt eine Menge Frustration mit sich.
Du bestimmst, das „Betteln und Bitten“ aus zu halten, inneren und unnötigen Dialoge keine Plattform zu bieten. Erziehe Deinen Körper konsequent und liebevoll.
Bringe deinem Körper bei, auch mal Hunger auszuhalten. Hier und da mal zu verzichten. So kann sich Vertrauen aufbauen.
Vielen hat die Vorstellung dieses Erziehungsmodells Kopf- Körper bereits geholfen. Werde gewahr, wie oft Dein Körper versucht, eigene Wege zu gehen sobald es „anstrengend“ wird. Freue dich auf diese Momente, denn genau diese bieten dir die Chance, eine echte Veränderung herbeizuführen.
Mind over Matter 🙂
Ich wünsche Dir viel Erfolg für Deinen Weg und Deinem Gelingen, jederzeit bewusst die richtige Entscheidung treffen zu können. Für mehr Gesundheit und Wohlbefinden in der Zukunft.